Organisation

Als freischaffende Theaterpädagogin und Trainerin leite ich meinen eine-Frau-Betrieb allein. Bei meinen Einsätzen greife ich teilweise auf ein Netzwerk von geeigneten Partnern zurück.

Kompetenzen

Die konsequent erlebensorientierten Methoden der Theaterpädagogik ermöglichen es, abstrakte Themen wie Demokratie so aufzugreifen, dass auch Menschen, die von analytischen Ansätzen überfordert oder generell ungeübt im Lernen sind, einen Zugang finden.

Durch spielerisches Vorgehen können auch in schwierigen Situationen selbst emotional verschlossene Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung angeregt und unterstützt werden.

Im unternehmerischen Umfeld ist es nötig, Rollen wie „Vorgesetzte“, „Betriebsratsmitglied“ oder „Verhandlungsführer“ anzunehmen und richtig zu spielen. Über dem Ausfüllen zugewiesener Rollen darf aber nicht die eigene Persönlichkeit und eine authentische Haltung verloren gehen. Die Theaterpädagogik kennt diesen Zwiespalt wie kaum eine zweite Disziplin und greift ihn gezielt auf, um Mensch und Rolle gleichermaßen zu entwickeln.

Ein paar Auszüge aus meinem Methodenpool:

Spaß

Handlung:
Es gibt nichts wichtigeres als "ziellose" Spiele während eines Workshops oder einer Probe. Momentan ist mein Lieblingsspiel der sogenannte "Janov-Kreis":
Alle stehen im Kreis so nah beieinander, dass die Schultern sich berühren und gucken auf den Boden. Wenn ich "los" sage, schauen sich alle gegenseitig an. Aufgabe ist es, jemanden direkt anzugucken. Treffen sich zwei Blicke, bedeutet dies den "Tod" und die Spieler gehen raus aus dem Kreis. Und die Prozedur wird wiederholt (wieder nach unten gucken, sich Gedanken machen und wieder anschauen). Wer es schafft bis zum Ende keinen Augenkontakt zu haben, gewinnt.

Ergebnis:
Ich habe dieses Spiel mit unterschiedlichen Altersgruppen (von 12 bis 75 Jahren) gespielt und es kommt immer an.

 

Empathieübung

Handlung:
Eine meiner liebsten Empathieübungen ist folgende Partnerübung: Zwei Partner erzählen sich gegenseitig ein eindrucksvolles, prägendes, lustiges, peinliches, Ausgrenzungs- oder sonstiges Erlebnis. Der jeweils andere Partner „erzählt“ dann spielend vor Publikum die fremde Geschichte nach. Wichtig ist dabei, das Gleichgewicht zwischen schauspielerischem Einsatz und der Achtung vor der fremden Geschichte zu halten.

Ergebnis:
Die Teilnehmer lernen aufmerksam hinzuhören, sich in die fremde Person einzufühlen, bestimmte Reaktionen des Partners zu reflektieren und neu zu bewerten. Weiterhin erfahren die Teilnehmer nicht nur Neues über den Partner, sondern erleben, dass es dem anderen manchmal ganz genauso ergeht wie einem selbst! Und das verbindet.

 

Wahrnehmungsübungen – wie wirke ich nach Außen?

Handlung:
Auf der Bühne: zwei Personen und ein Stuhl. Mehr nicht. Einer hockt hinter dem Stuhl, so dass nur sein Gesicht zu sehen ist. Der andere sagt ihm ganz leise ein Gefühl ins Ohr, welches dieser dann nur durch die Veränderung der Mimik seines Gesichts (ohne die Hände zu Hilfe zu nehmen!) darstellt. Das macht er so lange, bis die anderen Teilnehmer erraten haben, welches Gefühl zu zeigen beabsichtigt war.

Ergebnis:
Es ist für mich immer wieder spannend, zu sehen, wie sicher sich manche Teilnehmer sind, dass sie das Glücklichsein darstellen und in Wirklichkeit aber gelangweilt aussehen. Bei dieser Art von Übung wird den Teilnehmern häufig ganz deutlich, wie sehr sich die tatsächliche Wirkung nach Außen von der Eigenwahrnehmung unterscheiden kann.

 

Zweites Beispiel:

Es werden Paare gebildet; einer geht vor, der andere geht ihm hinterher und macht seinen Gang nach; wenn sich alle reingefunden haben, werden die Originale rausgenommen und an die Seite gestellt um sich die eigene Art zu gehen anzugucken. Wenn man die „Nachmacher“ noch zum Übertreiben auffordert... Einen besseren Spiegel der eigenen Art gibt es fast nicht!

 

Rollenspiele – eine Situation am eigenen Leib erfahren

Handlung:
Ja, ja die Rollenspiele – wer kennt die nicht und wen nerven die nicht. Allerdings bediene ich mich dieser Methode trotzdem noch mit großer Freude, denn tatsächlich etwas begreifen kann ich nur, wenn ich mich in mein Gegenüber voll und ganz hinein versetzte. Und was wäre für so eine Erfahrung besser geeignet als das Annehmen einer fremden Rolle? Ich gebe eine Situation vor, vielleicht noch Gefühle oder einen Ort: Und schon beginnt das Spiel!

Ergebnis:
Mit Rollenspielen erkennen die Teilnehmer, wie sie selbst eigentlich ticken. Sie probieren neue Handlungsmöglichkeiten
aus, variieren Spielarten ihres eigenen Charakters in verschiedenen Situationen. Handlungsmuster durch Anschauung erlebbar machen. Das verschafft Abstand und Klarheit.

 

Kreatives Schreiben – das kann jeder

Handlung:
Was ich so toll an dieser Methode finde ist, dass sie so leicht nachzumachen ist. Man kann sie nicht nur zum Schreiben von einer Geschichte einsetzten, sondern auch als Hilfestellung beim Bearbeiten von Themen nutzen. Jeder nimmt ein Blatt Papier und einen Stift, es wird ein Thema vorgegeben und die Zeit begrenzt. Die Teilnehmer sollen ohne zu filtern alles aufschreiben an Begriffen, die ihnen dazu einfallen. Zweite Einheit, wieder mit Zeitbegrenzung: Es werden wahllos und ohne Zusammenhang Sätze mit diesen Begriffen gebildet. Dritte Einheit: Einer oder mehrere dieser Sätze werden als Inspiration für eine Kurzgeschichte oder ein Gedicht genommen, diese wird dann auch geschrieben. 

Ergebnis:
Es entstehen wunderschöne Texte und das Gefühl, dass man schreiben kann! Zusätzlich verschafft das Geschrieben auf einem Blatt einen gesunden Abstand zum Thema und dadurch einen anderen Blickwinkel. Dadurch, dass der Schreiber in den ersten Phasen nicht nachdenken soll, sondern aufschreiben, was spontan hochkommt, kommt vieles nicht filtriert heraus. Das Spannendste, was ich jedes mal erlebe, ist die Aussage: „ Oh, ich wusste gar nicht, dass ich so über dieses Thema denke“.

 

 

Falls Sie Fragen zu der Durchführung der Speile haben, rufen Sie einfach an. Ich werde bestimmt 10 Minuten finden um Ihre Fragen zu beantworten